Weißwasser für kurzen Moment der Nabel der Eishockeywelt in Deutschland

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Das DEB-Team absolvierte letztes WM-Testspiel gegen Frankreich und gewann 4:3 nach Verlängerung

Bevor am kommenden Freitag die IIHF Eishockey Weltmeisterschaft 2024 in Tschechien startet, testete das DEB-Team noch einmal gegen die französische Nationalmannschaft in Hockeytown. Dieses Spiel beendete die WM-Vorbereitung der Deutschen um Headcoach Harold Kreis. Die Deutsche Nationalmannschaft gewann dabei mit 4:3 nach Verlängerung. Dominik Kahun erzielte in der 63. Minute den entscheidenden Treffer.

In den vergangenen Wochen wurde in vier Phasen das endgültige Mannschaftsgefüge zusammengestellt, mit dem der Trainerstab nun in die Titelkämpfe gehen wird. Bereits in den ersten drei Phasen kamen immer wieder neue Spieler hinzu, andere wiederum konnten den Bundestrainer nicht vollständig mit ihrer Leistung überzeugen und verabschiedeten sich wieder vom Team. Gestern Abend in Weißwasser kamen dann noch einmal 5 weitere Profis vom Deutschen Meister Eisbären Berlin hinzu und komplettierten den Kader.

Das ist insgesamt ein sehr ambitioniertes Verfahren für den DEB, welcher aber volles Vertrauen in den kompletten Trainerstab setzt. Mit Harold Kreis und seinem Trainerteam um Alexander Sulzer, Harald Lange und Meistertrainer Serge Aubin möchte man die sehr gut aufgestellte Herren Nationalmannschaft unter den weltweit acht besten Nationen positionieren. Und im vergangenen Jahr holte „Harry“ Kreis mit den Jungs auch gleich einmal den Vize-Weltmeistertitel. Für die Silberjungs ist damit auf internationalem Parkett also nicht mehr von einer Außenseiterrolle zu sprechen, wenngleich in diesem Jahr alles wieder bei Null anfängt.

Nach der Testspiel-Niederlage vom Samstag in Wolfsburg musste noch einmal nachjustiert werden, um die Spieler besser aufeinander einzustellen. Gestern Abend nun konnte man hier in Weißwasser den Jungs beim Kampf auf dem Eis hautnah zuschauen. Es war ein Eishockeyevent der Extraklasse in unserer Stadt. Es war ein schnelles und druckvolles Spiel von beiden Mannschaften und man sah das spielerische Aufblitzen der Stars auf beiden Seiten. Und ja, es ist sicherlich noch Luft nach oben, aber trotzdem lieferten die deutschen Jungs eine ordentliche Leistung ab. Der Headcoach unserer Nationalmannschaft fasste die Partie aus seiner Sicht folgender Maße zusammen: „Die Mannschaft hat gut genug gespielt, um die Partie zu gewinnen. Wir haben viele Chancen kreiert, wir haben nur sechs Schüsse in 40 Minuten zugelassen. Die Mannschaft hat diszipliniert und körperbetont gespielt. Das waren unsere Vorgaben. Es gab ein paar individuelle Fehler, das passiert immer, besser jetzt als zu Beginn des Turnieres. Insgesamt gehen wir mit einem guten Gefühl nach Ostrava. Für die Moral des Teams war es schon sehr wichtig, die heutige Partie zu gewinnen. Die Franzosen haben zwei sehr gute Spiele abgeliefert, insofern bedeutet zwar der Sieg an sich nichts, außer der Erfahrung, die wir gemacht haben, trotzdem war es ein gutes Spiel. Meine Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie auch physisch spielen kann, das muss sie auch bei einer Weltmeisterschaft. Sie kann Torchancen kreieren, sie kann diszipliniert defensiv spielen und darauf bauen wir auf. Die Atmosphäre heute hier in der Halle war ebenfalls sehr außergewöhnlich. Die Fans haben uns schon ordentlich unterstützt, da waren wir noch nicht einmal auf dem Eis."

Das Ergebnis des gestrigen Spiels ist laut Harry Kreis erst einmal untergeordnet. Wichtig war es, das Gefühl für die Zusammenarbeit in den Reihen zu bekommen. Mit den hier erlangten Erkenntnissen geht es nun für das Team auf direktem Weg nach Ostrava, dem Austragungsort der WM-Spiele für das DEB-Team. Die Lausitzer Füchse drücken der Mannschaft die Daumen und wünschen eine erfolgreiche Zeit in Tschechien.

Zurück bleibt ein Tag, oder besser eine ganze Woche voller Erinnerungen. Vieles musste organisiert und umgesetzt werden, damit dieses Spiel stattfinden konnte. Beeindruckend war es auch zu sehen, wie innerhalb eines Tages der „BlauGelbe Fuchsbau“ werbetechnisch in ein Stadion der Deutschen Nationalmannschaft verwandelt wurde. Mit vielen positiven Erlebnissen können alle Beteiligten nun die Eishockeysaison endgültig abschließen und mit dem Schmelzwasser der Eisfläche verschwindet auch das letzte Überbleibsel der zurückliegenden spannenden Eishockey-Monate.

Für die Große Kreisstadt Weißwasser/O.L. und den Eissport rund um den kompletten Nachwuchs- sowie Profibereich ist es natürlich eine ganz besondere Ehre gewesen, wenn der DEB das Stadion hier in Weißwasser als Austragungsort in der Vorbereitungsphase nutzte. Es ist auch eine Anerkennung für die Arbeit rund ums Eishockey hier am Standort, welche bereits ganz aktuell auch noch mit Vier von Fünf möglichen Sternen des DEB „5-STERNEPROGRAMMS“ für seine herausragende Nachwuchsarbeit ausgezeichnet wurde. Und Spieler wie Wojciech Stachowiak oder auch Moritz Müller schnürten ihre Schlittschuhe bereits hier im Weißwasseraner Nachwuchs und sind jetzt stolzer Teil des Nationalteams. Mit der geplanten internationalen Sportakademie am Standort könnte Weißwasser auch in Zukunft eine solide Basis für den deutschen Eishockey abbilden.

Die gesamte Organisation der Lausitzer Füchse wünscht der Deutschen Nationalmannschaft viel Erfolg bei der Eishockey WM in Prag und Ostrava.

Fotos: Thomas Heide