ERST DER SPITZENREITER - DANN DER TABELLENNACHBAR

Vorbericht

FÜCHSE MÜSSEN NACH KASSEL UND EMPFANGEN SELB

„Jeder kann Jeden schlagen in dieser Liga“ sagte Füchse-Head-Coach Petteri Väkiparta auch nach dem Spiel in Dresden. Daher ist die Niederlage der Kassel Huskies am vergangenen Sonntag in Crimmitschau keine wirkliche Überraschung. Überraschend ist sehr wohl aber die Deutlichkeit, mit der die Hessen im Sahnpark untergingen. Und keine Überraschung ist auch die Heimniederlage der Selber Wölfe gegen den EHC Freiburg. Echte Favoritenrollen scheint es in dieser Saison eben nicht zu geben. Wie eng es ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Platz eins trennen von Platz 10 nur fünf Punkte. Wir stehen aber auch noch am Anfang der Saison. Daher wird das kommende Wochenende wieder ein echter Gradmesser.

Nachdem die Huskies den Aufstieg in die DEL in der letzten Saison deutlich verpassten, wollen sie nun erneut angreifen und den Aufstieg nach dieser Saison perfekt machen. Und wenn man sich die Mannschaft anschaut, dann hat sich der Kader zwar punktuell verändert, aber der Kern blieb der alte. So bauen die Verantwortlichen weiterhin aufdie Routiniers Jeol Keussen, Marco Müller, Jake Weidner oder auch Joel Lowry. Veränderungen gab es auf zwei Ausländerpositionen. Für Jamie Arniel (nach Cardiff gewechselt/EIHL) und Tim MacGauley (Fehervar/ICEHL) kamen Andrew Bodnarchuk (Nürnberg/DEL) und Carson McMillan (Frankfurt/DEL). Mit Markus Freis, Yannick Valenti, und Luis Brune holten sich die Hessen erfahrene DEL und DEL2-Spieler in den Kader. Allerdings gab es auf der Position der Goalies wichtige Veränderungen. Mit Jerry Kuhn (Hannover Scorpions) und Jake Kielly (Glasgow /EIHL) verließen zwei zuverlässige Leistungsträger den Club. Dafür holte man sich Brandon Maxwell. Der Deutsch-Amerikaner kommt aus Malmö und spielte zuvor zwei Jahre für Bremerhaven in der DEL. Ihm zur Seite stehen mit Philip Maurer und Kristian Hufsky zwei U-24 Goalies. Für die Huskies war der Start in diese Saison prinzipiell wie erwartet. Dennoch fehlt nach bislang vier verlorenen Spielen die Konstanz bei den Blau-Weißen. Die Niederlage am letzten Sonntag gegen Crimmitschau fiel mit 1:4 zudem ziemlich deftig aus. Auch gegen die Füchse mussten die Nordhessen in der Vorbereitung bereits ein 1:6 schlucken. Doch jetzt geht es um Punkte. Und da werden die Karten neu gemischt und die Huskies werden eine andere Seite zeigen, als noch in der Vorbereitung. Da glänzten sie mehr auf der Strafbank, als auf dem Eis. Mit 21 Punkten führen sie zwar die Tabelle an, aber wie eingangs schon geschrieben, ist der Abstand nach unten gering. Daher wird es am Freitag für die Füchse eine reizvolle und schwere Aufgabe, in der modernisierten Kasseler Eissporthalle, die nun Nordhessen Arena heißt, die Punkte zu entführen. Zur Erinnerung: in der letzten Saison waren die Füchse die einzige Mannschaft, die gegen Kassel in der Hauptrunde drei Spiele gewinnen konnte. Dementsprechend spannend dürfte die Partie am Freitag in der Nordhessen Arena werden. Dazu sagte Headcoach Petteri Väkiparta: „Die gesamte Liga ist sehr eng. Wir müssen möglichst unser bestes Spiel spielen, um in Kassel eine Möglichkeit zum Punkten zu haben. Wir müssen sehr gut und stark verteidigen und besser als in Dresden mit der Scheibe spielen.“ Bei den Huskies trägt aktuell Yannick Valenti mit zwölf Toren und zwei Assist den Goldhelm.

Bei den Selber Wölfen läuft es aktuell sehr gut. Auch wenn die Oberfranken zuletzt eine Heimniederlage (2:3 gegen Freiburg) einstecken mussten, so zeigen sie in dieser Saison ihre gewachsene Stärke. Vor allem auswärts sorgen sie für Furore. Bislang 13 von 19 erreichten Punkten sammelten sie auf des Gegners Eis. Damit liegen sie in der Auswärtstabelle an der Spitze der Liga. Das sollte Warnung genug für die Füchse sein. Für die Porzellan- und Designstädter selbst war der Saisonstart mehr als erfolgreich. Nach fünf Siegen in Serie folgte am letzten Sonntag ein Dämpfer zu Hause gegen Freiburg. Doch wer die Selber kennt, weiß, dass sie dies nicht gleich aus der Bahn werfen wird. Die Mannschaft von Trainer Sergej Waßmiller kommt mit breiter Brust in die Lausitz, denn auch die letzten vier Vergleiche mit den Füchsen zuvor gingen alle an seine Mannschaft. Das sollte Indiz genug sein, um die Wölfe sehr ernst zu nehmen. Den letzten Sieg der Füchse konnten wir am 16.10.2022 mit einem 5:2 sehen. Und wenn alle beide gesund bleiben, dann kommt es am Sonntag zum ersten Vater-Sohn Duell in Weißwasser. „Das ist etwas Einzigartiges. Es ist einfach schön zu sehen, wie respektvoll beide miteinander auf dem Eis umgehen. Beide hatten auch gut ihre Nerven im ersten Spiel in Selb im Griff, aber schauen wir mal, was am Sonntag passiert“ sagte der Füchse-Cheftrainer zum Duell der Hördlers. Und zum Spiel gegen die Wölfe: „Selb hat sich zuletzt richtig heiß gespielt. Die haben mehrere Spiele in Folge gewonnen. Im ersten Saisonspiel haben sie uns geschlagen. Sie verteidigen sehr stark in der eigenen Zone und es ist schwer, in die Räume zu kommen. Wir müssen da einen Weg finden, besser offensiv zu spielen. Aber im Eishockey gehört Offensive und Defensive dazu.“ Ein Wiedersehen wird es auch mit Steve Hanusch geben, der in der letzten Saison noch für die Füchse auflief. Er ist auch der Träger des Goldhelms. Bislang zeichnete er sich durch seine Vorlagen aus. Da kam er auf bisher sieben. Dazu kommt ein erzielter Treffer. Am Freitag erwarten die Wölfe die Eisbären Regensburg zum Derby.

Bei den Lausitzer Füchsen wird er nun endlich sein Debüt feiern - Samuel Dove-McFalls hat in dieser Woche seine deutschen Papiere erhalten und gilt nun offiziell als deutscher Spieler. Dem Head-Coach zauberte diese Nachricht natürlich ein Lächeln ins Gesicht. „Sam hat sich das so etwas von verdient, am Wochenende endlich im Lineup zu stehen. Er hat sich in den letzten acht Wochen vorbildlich in die Mannschaft integriert. Es ist einfach nur schön, dass er jetzt endlich spielen kann“, sagte Petteri Väkiparta im Hinblick auf den bevorstehenden Einsatz von Sam. Auch Clarke Breitkreuz steht wieder im Lineup. Fehlen wird leider noch immer Sam Ruopp, der eine Verletzung noch nicht auskuriert hat. Ansonsten werden Eric Hördler und Rayan Bettahar per Förderlizenz wieder für die Füchse spielen und auch Nikita Quapp wird für die Blau-Gelben im Einsatz sein. Top-Scorer im Team ist jetzt Roope Mäkitalo, der bei zehn Scorerpunkten (5/5) steht.

Zum Auswärtsspiel am 29.10.23 bei den Bietigheim Steelers fährt übrigens wieder ein Fanbus. Abfahrt ist bereits um 08.00 Uhr ab Eisarena. Der Preis für die Fahrt liegt bei 45,- Euro. Anmeldungen sind wie immer unter Tel.: 0176 3249 2651 oder per Mail an: Fanbetreuung@gmx.de möglich.

Das Spiel am Freitag in der Nordhessen Arena in Kassel beginnt um 19.30 Uhr. Die Partie am Sonntag im Fuchsbau startet um 17.00 Uhr. Beide Spiele werden wie immer von Sprade TV und dem Füchse-Liveticker übertragen. Auch Radio WSW ist beim Heimspiel am Sonntag auf Sendung.

Foto: Thomas Heide / DEL2