FÜCHSE UNTERLIEGEN FREIBURG AUCH MANGELS SCHEIBENGLÜCK MIT 0:4
Nun schon zum vierten Mal in dieser Spielzeit blieben unsere Lausitzer Füchse ohne eigenen Treffer. Die konnten zwar wieder auf die Dienste von Ville Kolppanen und Sebastian Zauner zurückgreifen. So richtig im Match gegen die Freiburger Wölfe angekommen sind sie aber nicht. Auch unsere Feiertagsgäste hatten Personalprobleme. Sie gingen unter anderem mit zwei 17-jährigen Torhütern in die Partie. Keanu Salmik rückte zwischen die Pfosten. Zum dritten Mal erst hütete der Youngster das DEL2-Gehäuse. Allerdings taten sich unsere Blau-Gelben vor fast ausverkauftem Haus (2.756 Zuschauer) ersichtlich schwer. Dazu kam, dass die Scheibe in wichtigen Szenen heute nicht der Freund unseres Teams wurde.
Es entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel zwischen den Toren, wobei Höhepunkte sehr rar waren. Schon da zeigte sich, dass die Heimischen mit der Defensivorganisation der Mannschaft von Robert Hoffmann ihre liebe Müh‘ und Not hatte. Geordnete Angriffe gelangen sehr selten. Die Wölfe gingen ganz früh „drauf“ und nahmen dem EHC-Angriffsspiel so den Schwung. Nach sieben Minuten trudelte ein fast geblockter Schuss zu Viktor Buchner, der freistehend aus vier Metern das lange Eck verfehlte. Freiburg wirkte nun insgesamt entschlossener, brachte die Scheiben zum Tor, derweil unsere Farben offensiv nicht stattfanden. Das änderte sich, als Tor Immo nach einem Stockschlag die erste Strafe kassierte. Da fälschte Clarke Breitkreuz einen Maxi-Adam-Schuss an den rechten Innenpfosten ab. Der Puck rutschte parallel zur Torlinie, aber nicht über diese – wie es der Videobeweis belegte (13.). Zwei weitere verheißungsvolle Abschlüsse brachten nichts Zählbares. Und dann zog Hunter Garlent, endlich einmal freigespielt, aus fünf Metern ab, verfehlte allerdings das Tor (18.). So ging es mit dem 0:0 in die erste Pause. Allerdings hatte sich Dominik Bohac nach einer Fehde mit einem Gäste-Crack noch zwei Strafminuten eingefangen.
Die Breisgauer starten so in Überzahl in die zweiten 20 Minuten – und nutzten sie prompt. Shawn O’Donnell passte durch den Slot und millimetergenau auf Tor Immo, der den Direktschuss versenkte. Nach 24 Minuten durften auch die Heimischen mit einem Mann mehr spielen. Ein guter Schuss blieb in Erinnerung – und eine gute Unterzahl, als wieder Bohac pausieren musste. Das Match plätscherte nun etwas dahin, bis Shawn O’Donnell mit einem Schrägschuss unseren Goalie Kolppanen im kurzen Eck erwischte. Dieses Tor tat weh. Und beinahe hätten Immo und O’Donnell die Begegnung früh entschieden. Sie scheiterten jedoch am da wieder sehr aufmerksamen Füchse-Schlussmann (35.). Es folgten die besten vier EHC-Minuten des gesamten Spiels, wobei Marc Wittfoth dem mit einer Strafe Vorschub leistete. Hunter Garlent forderte Keanu Salmik mit einem Schrägschuss zu ersten Großtat (38.). Wenig später scheiterte auch Lane Scheidl freistehend am 17-Jährigen (39.), ehe sich Roope Mäkitalo am kurzen Eck versuchte. Nach dem Gestocher wurde wieder der Videobeweis bemüht, der mit der „On-Ice-Entscheidung“, nämlich „kein Tor“, endete (40.).
Was würde nun der Schlussabschnitt bringen? Logisch: Zunächst drückende Väkiparta-Schützlinge. Doch es ergaben sich einfach keine guten Tormöglichkeiten. Die hatten David Makuzki, der an Kolppanens Fanghand scheiterte (42.), und Immo, der aus drei Metern über das Gebälk zielte (45.). Als Maximilian Adam dann in der neutralen Zone die Scheibe verlor, lief O’Donnell über links in unser Drittel und schloss staubtrocken ins lange Eck ab. Nein, aufgegeben hat unser Team nie. Aber ein eigener Treffer lag nur ganz, ganz selten in der Luft. „Kämpfen und siegen“, skandierten die Füchse-Fans. Da schoss Louis Anders schräg in Salmiks Fanghand (51.). Immer wieder ruckten die Blau-Gelben an. Die Gäste aber ließen gar nichts zu, hatten fast noch die besseren Gelegenheiten. 95 Sekunden vor Ultimo holte er den Torwart für den sechsten Feldspieler vom Eis. Da hatten die Ostsachsen Überzahl. 86 Sekunden vor der letzten Sirene gab es unsere Auszeit. Als der Bestrafte Michael James Prapavessis von der Strafbank kam, erreichte ihn der Puck. Weil Maxi Adam ihn vor dem leeren Tor nur regelwidrig stoppen konnte, gab es ein technisches Tor.
Der Sieg der Schwarzwälder ging allemal in Ordnung. Mithin verloren die Weißwasseraner auch das dritte Spiel der Saison gegen die „Hoffmänner“, die zuvor fünfmal in Folge als Loser vom Eis gehen mussten. Dass es am Zweiten Feiertag einen Vorteil für die Auswärtsmannschaft bedeuten könnte, nicht so lange daheim feiern zu können, wollte unser Trainer nicht gelten lassen: „Es ist egal, ob es der 26.12. und ein Heim- oder Auswärtsspiel ist – ich habe keine Entscheidungen getroffen und wir spielen dort, wo es die Liga sagt.“ Robert Hoffmann dagegen meinte: „Es kann vielleicht ein Vorteil sein. Wir sind heute früh um drei Uhr in den Bus gestiegen und haben das Beste daraus gemacht. Was der Gegner gemacht hat, weiß ich nicht.“ Der „Gegner“ wird nun aber Ursachenforschung betreiben, um herauszufinden, weshalb die Leistung vom Auswärtsspiel in Krefeld nicht auch heute daheim abgerufen werden konnte.
Die Statistik
0:1 (22.) Tor Immo ( Shawn O'Donnell , Michael James Prapavessis ) PP1, 0:2 (30.) Shawn O'Donnell ( Marc Wittfoth , Lennart Otten ), 0:3 (46.) Shawn O'Donnell, 0:4 (60.) Michael James Prapavessis ( Shawn O'Donnell , Alexander De Los Rios ) EN EQ
Strafminuten
Weißwasser: 4 (0-4-0) Freiburg: 8 (2-4-2)
Team Stripes
Bruce Becker - Marc André Naust ; Jakob Sauerzapfe - Lukas Pfriem
Zuschauer: 2756
Eisarena Weißwasser
Robert Hoffmann: „Ich meine, dass es über 60 Minuten eine sehr solide Leistung von meiner Mannschaft war. Jeder hat sich für den anderen aufgeopfert. Wir haben gerade eine schwierige Phase. Wenn du fünfmal hintereinander verlierst, wenig Tore geschossen hast, dann ist es nicht leicht. Die Jungs, die heute auf dem Eis gestanden haben, haben alles getan für den Erfolg und unserem jungen, 17-jährigen Goalie geholfen, wann immer es ging. Auch ein großes Kompliment an ihn. Vor dieser Kulisse in Weißwasser musst du erst einmal so cool bestehen. Ich denke, wir haben nicht viel zugelassen und sind sehr froh über die drei Punkte.“
Petteri Väkiparta: „Glückwunsch an Robert zu den drei Punkten. Aber nun ist Weihnachten vorbei. Wir waren von Anfang an nicht da. Dann verdienst du dir auch nichts. Ja, wir hatten den Schuss an den Pfosten, der nicht über die Linie ging, Auch das Scheibenglück war nicht auf unserer Seite. Der Gegner hat solide gespielt. Wir wussten, dass sie eine schwierige Phase und Erfolgsdruck hatten. Aber wir hatten wohl das falsche Verständnis, wie wir spielen müssen. Offenbar dachten meine Jungs, sie können locker spielen. Wir haben so viele Gegenstöße zugelassen – ich weiß gar nicht, was ich da noch sagen soll. Nun müssen wir nach vorne schauen und es Dienstag konzentrierter angehen und besser machen.“
Foto/Galerie: Thomas Heide / DEL2