FÜCHSE VERLIEREN IN REGENSBURG MIT 1:3
Wieder 1:3 gegen Regensburg verloren. Das ist das nüchterne Fazit nach dem Auswärtsmatch in der Oberpfalz. Es wirkt zwar floskelhaft, aber auch hier war wieder mehr drin. Einem schwachen ersten Drittel unserer Cracks folgte ein stärkeres zweites und ein durchwachsenes drittes. Einmal mehr zeigten sich die Schwächen in Überzahl, denn vier Möglichkeiten blieben ungenutzt. Regensburg hingegen nutzte eine von zweien und stellte damit die Weichen auf Sieg.
Es dauerte lange, bis das Spiel richtig begann. Nur ein Schüsschen von Louis Anders in den ersten zwei Minuten stand da in der Statistik. Tomas Gulda jagte dann nach gut vier Minuten mit seinem Schuss von der blauen Linie die Scheibe gefährlich an unserem Tor vorbei. Das Spiel war eröffnet. Fast im Gegenzug traf Hunter Garlent frei zentral nur einen Regensburger Verteidiger (5.). Regensburg nutzte im Prinzip die erste richtige Chance zum 1:0 in der sechsten Minute. Constantin Ontl verwertete einen Rebound zur Führung der Heimischen. Das Spiel war bis dahin komplett ausgeglichen. Einen Blueliner von Eric Hördler fälschte Hunter Garlent nur über das Tor ab (8.). Wieder Hördler zog dann bis an den linken Pfosten des Regensburger Tores, doch sein Pass in den Slot fand keinen Abnehmer (10.). Die Gäste vom 0:1 wenig beeindruckt, kamen über Mäkitalo, der es allein probierte, doch das Spielgerät rutschte aus dem Gewühl knapp am linken Pfosten vorbei. Und der Finne durfte gleich nochmal probieren, doch Williams war hellwach (beides 13.). Die erste Strafe gab es gegen Clarke Breitkreuz wegen Halten (13.). Wie gefährlich die Oberpfälzer Powoerplay ist, wussten die Füchse. Trotzdem dauerte es nur 35 Sekunden, bis der wieder genesene Corey Trivino auf 2:0 erhöhte (14.). Erst jetzt wurden die Angereisten gefährlicher, doch weder Clarke Breitkreuz, noch Lane Scheidl bekamen die Scheibe am Eisbären-Goalie veorbei (15.). Für die Heimischen hatte dann Nikola Gajovsky die dicke Möglichkeit, doch Sebastian Zauner verhinderte mit einem wichtigen Block das eigentlich sichere 0:3 (17.). Gleich darauf gab es die erste Füchse-Überzahl, weil André Bühler wegen Beinstellen raus musste. Doch der Vorteil blieb ungenutzt.
Im zweiten Abschnitt setzte Maximilian Adam das erste Achtungszeichen. Aber er verzog aus fünf Metern (21.). Weil die Füchse dann einen Mann zu viel auf dem Eis hatten, musste Eric Hördler eine Bankstrafe absitzen (22.). Doch erst machte Kolppanen zwei Bigsafes gegen Piiponen und Matus und dann nutzten die Unsrigen einen Lapsus der Regensburger. Zunächst fabriziert Tomas Gulda in der neutralen Zone einen Fehlpass und Jan Nijenhuis spielt die Scheibe ins Angriffsdrittel. Das Spielgerät rutschte von der Bande hinter dem Tor vor das Tor von Williams. Doch der verließ sich auf Gulda und der wiederum auf seinen Goalie. Die Kommunikationsprobleme nutzte unsere #71 und beförderte das Spielgerät über die Linie (23.). Das Ganze passierte in Unterzahl. Jetzt war das Momentum bei den Füchsen und Eric Hördler hätte gleich nachlegen können, doch er vergab allein vor Williams (24.). Für die Eisbären vergab erst Gajovsky eine gute Möglichkeit und Heider traf nur den Pfosten (25.). Bei einem Zwei auf Eins Konter der Eisbären klärte Dominic Bohac in ganz großer Manier (28.). Und Petr Heider scheiterte gleich zweimal an unserem Hüter (30.). Auch gegen den heute wie aufgedreht spielenden Constantin Ontl hielt unser Goalie großartig (31.). Bei einer weiteren Überzahl der Füchse hatte Corey Trivino für Regensburg die größte Chance, doch Ville Kolppanen war einmal mehr zur Stelle (33.). Dann verzog Jan Nijenhuis aus guter Position und auch für den Schuss von Sebastian Zauner war bei Devin Williams Endstation (38./39.). Das Drittel ging mit einer weiteren Überzahl der Angereisten zu Ende, wo Louis Anders kurz vor der Sirene Devin Williams noch einmal prüfte.
Das letzte Drittel war geprägt von vielen Zweikämpfen mit wenigen Höhepunkten. Einen missglückten Klärungsversuch von Kolppanen, der etwas weit aus seinem Tor kam, konnten Matus und Schembri für ihre Farben nicht nutzen (42.). Und die Füchse blieben auch bei der vierten Überzahl am heutigen Abend ohne Torerfolg. Daniel Pronin saß draußen und die Unsrigen belagerten zwei Minuten lang das Williams-Tor. Doch ein Treffer blieb versagt, auch weil Patrick Demetz drei Schüsse in Folge von Adam und Zauner ziemlich schmerzhaft blockte (44./45.). Auf der Gegenseite reagierte Kolppanen gedankenschnell bei einem abgefälschten Schuss von Schütz (46.). Danach passierte wie gesagt nichts aufregendes mehr bis Toni Ritter von links knapp rechts vorbeischoss (54.). Erst in der Crunchtime wurde es noch einmal auf beiden Seiten brenzlig. Zuerst scheiterte unser Käpt’n am Regensburger Goalie und im Gegenzug musste Divis die Klasse unseres Hüters anerkennen. Williams reagierte gegen Hördler zweimal glänzend und sicherte den Seinen den knappen Vorsprung (alles 58.). Glück hatten die Füchse dann noch, als Schembri und Schmid zum Konter ansetzten, doch Letzterer verpasste die Scheibe knapp im Torraum (59.). Danach nahm Petteri Väkiparta die Auszeit, doch genutzt hat es nur den Heimischen, die sieben Sekunden vor Ultimo durch Constantin Ontl den Deckel ins Emptynet draufmachten.
So müssen sich die Füchse erneut am Sonntag dem Gegner knapp geschlagen geben, obwohl Kampf und Einstellung größtenteils stimmten. Für kommenden Freitag gilt es jedenfalls, an den richtigen Schrauben zu stellen, denn in Bayreuth scheint nicht nur das Umfeld im Umbruch zu sein, auch die Tigers trotzten in Krefeld den Pinguinen heute einen Punkt ab. Auf die Frage, wie er die Mannschaft nun auf den kommenden Freitag vorbereite, antwortete der Oberfuchs: „Gut, dass es ein Freitag und kein Sonntag ist.“
Die Statistik
1:0 (6.) Constantin Ontl ( Lars Schiller , Korbinian Schütz ), 2:0 (14.) Corey Trivino ( Richard Divis , Nikola Gajovsky ) PP1, 2:1 (22.) Clarke Breitkreuz ( Dominik Bohac , Jan Nijenhuis ) SH1, 3:1 (60.) Constantin Ontl EQ EN
Strafminuten
Regensburg: 8 (2-4-2) Weißwasser: 4 (2-2-0)
Team Stripes
Markus Brill - Bastian Haupt ; Michael Zettl - Simon Schießl
Zuschauer: 2480
Donau Arena
Petteri Väkiparta: „Glückwunsch an Maxi und Regensburg zu den drei Punkten. Das Spiel heute war ein bisschen wie letzten Sonntag in Selb auch. Es war nicht heiß oder kalt, es war etwas dazwischen. Wir waren emotionslos im ersten Drittel. Der Gegner hat zwei Torchancen und schießt zwei Tore. Der Gegner hatte mehr Willen, Scheiben zu blocken, hatte mehr gewonnene Zweikämpfe. Das hat uns gefehlt. Im zweiten Drittel hatten wir dann mehr Emotionen reingebracht, aber auch dann hatte der Gegner viele Chancen. Wenn du eben nicht von Anfang an bereit bist, viel zu investieren und zu kämpfen, dann kannst du das Spiel auch nicht auf deine Seite ziehen. Der Style, den Regensburg spielt, ist ein bisschen anders als die meisten Mannschaften. Aber sie machen das sehr gut, sie stehen sehr kompakt und sie verteidigen die wichtigste Area sehr stark. Wir müssen jetzt sehr schnell lernen, was am Sonntag passieren muss, wenn wir am Freitag einen kleinen Erfolg hatten.“
Maximilian Kaltenhauser: „Vielen Dank für die Glückwünsche Petteri. Wir hatten heute vielleicht ein bisschen Glück und Pech gehabt. Der zweite Schuss war wohl eine Bogenlampe, bei Überzahl hatten wir mal etwas Pech gehabt, dann ist auch einer reingeflogen. Gleichzeitig war das 1:2 ein Geschenk. Da haben wir das Spiel ganz gut kontrolliert, aber ja. Dann ist Weißwasser natürlich sehr gut strukturiert, eine sehr gute Mannschaft. Wir haben uns heute von Anfang an viel vorgenommen. Wir sind eine Mannschaft, die mit viel Herz und Leidenschaft hart verteidigen müssen und vor allem müssen wir unser vorhandenes Talent in Tore ummünzen. Dann können wir Spiele gewinnen. In so einem Spiel wie am Freitag, dann bist du gleich 3:0 hinten und der Gegner hat einen Riesenhöhenflug. Dann kann eine Mannschaft wir eben nicht gewinnen. Umso schöner, dass wir uns heute mit drei Punkten belohnt haben. Und für die Leidenschaft und den Kampfgeist haben wir uns das heute auch verdient.“
Foto: Melanie Feldmeier / DEL2